31.5.2006
Ich komm im Moment nicht nach mit meinen Sachen. Zeit wird wie Kaugummi.
Bevor also der Mai vorbei ist, will ich chronologisch nachvollziehen, was
alles passiert ist. Mittlerweile sind da alle langsam schräg, daß ich
nix geschrieben hab. Über Paul Spiegel. Ich hab das irgendwie erst
am Sonntag richtig mitbekommen, als ich nach den ganzen Ereignissen meines
Geburtstages so
gegen 15 uhr von der Andrea erfahren hab, warum da so merkwürdige
Straßenverkehrsänderungen
in der Stadt sind. In der Tat hatte ich dann auch ganz in der Nähe
der Tonhalle geparkt, die rundherum abgesperrt war, so daß ich erst über
die Oberkassler Brücke fahren mußte, um wieder zurückzukommen. Tatsächlich
war zu dem Zeitpunkt fast die gesamte Bundesregierung in der Tonhalle versammelt
zur Trauerfeier für Paul Spiegel. Der Tod von Paul Spiegel.
Ich kannte ihn nicht
persönlich.
Und ich war mal wieder zu sehr mit meinem eigenen Zeug beschäftigt.
Aber auch wenn es reichlich verspätet kommt, hier ist mein Nachruf für
diesen großen Mann.
Dem Gedächtnis an Paul Spiegel widme ich die goldene SuperSonderMelone
2006.
So ist, wie in den letzten Jahren, die goldene Melone der Erinnerung an
eine große Persönlichkeit gewidmet. (Siehe die Goldene
Melone 2004 und die goldene M
Melone 2005)
Um weiter meinen Kopf zu ordnen, muß ich noch weiter über die Ereignisse
um den Kapellencup herum berichten.
Zurück also zu meinem Schnapszahlengeburtstag und nochmal die Warnung:
Paßt auf an Schnapszahlengeburtstagen.
Nachdem wir dann also die Endrunde beim Fußball Turnier verpaßt hatten,
hab ich mal bei den Damen vom Bierwagen gefragt, ob ich denn ein paar Gambas
auf den Grill werfen könnte für meine Geburtstagsgäste. Das ging erstmal
nicht, weil ja die Würstchen zuerst gegrillt werden mußten. Bis zum Finale
blieb es dann trocken, und wir hörten jedes Tor, das Fortuna im naheliegenden
Paul Janes Stadion geschossen hat. Es ging 3:0 für Fortuna gegen Kiel aus.
Die wenigen Zuschauer trollten sich auch schnell, nachdem dann golden
Beering gegen
die Beatlesons gewonnen hatten.
Es wurde Zeit für die Gambas und ich konnte tatsächlich ein Paket auf den
Grill werfen und die Gambas waren super. Als wir uns dann auf den Weg zur
Boxerhalle machten, fing es grade richtig zu gießen an. Sintflutartiger
Regen. Geistesgegenwärtig konnten wir aber die Poster mit den Spielergebnissen
retten. Schon so gegen halb fünf spielten ja schon die Heavy
Gummis als
erste Band vom Kapellencup. Mein Auftritt jedoch war erst kurz vor Mitternacht.
Um den Regen zu übertönen ging es dann superlaut weiter mit Input
Kinks.
Die hab ich dafür in 3D gefilmt. Aber auch als der Regen nachließ, wurde
es nicht leiser. Der ganze Kapellencup war ja auch eine Veranstaltung für
das Fanprojekt - Fotuna
gegen rechts
-.
Und das war laut. Irgendwie waren aber auch jede Menge Freunde und Bekannte
in der Halle, die mir alle fleißig zum Geburtstag gratulierten. Vermutlich
hab ich mit allen ein Bierchen getrunken. Es blieb laut und die Zeit verging
im Flug und so gegen 10 Uhr abends fiel mir ein, daß ich immer noch 2 Pakete
Gambas im Auto hatte. So fragte ich dann in Begleitung von Birgit bei den
Damen vom Grill, ob ich denn ein paar Gambas auf den Grill werfen kann.
Ging nicht, aber hinter dem Grillwagen stand ein Kohlegrill und die Dame
sagte, ich solle mal bei dem Boxer davorne klingeln, dem würde der Grill
gehören. Birgit und ich also bei dem Boxer geklingelt (hab seinen Namen
in dem Durcheinander vergessen). Der war total nett und lieh uns auch noch
Kohle und Anzünder. Super. Langsam gingen dann die Kohlen schon an, als
irgendwer mir mitteilte, daß ich wohl gleich meinen Auftritt hätte. Birgit
sollte den Grill bewachen, während ich einen Rowdie suchte, der mir helfen
sollte mein Equipment und die Gambas aus dem Auto zu holen. Otto half,
aber als ich dann aus der Halle wieder raus durch den Regen lief, standen
da ein paar Leute schimpfend um den Grill. Birgit war verschwunden. Ach
ja, hatte ich vergessen, Grillen war ausdrücklich vom Ordnungsamt verboten
worden. Also den Boxer wieder rausgeklingelt,
den Grill wieder gelöscht, und zum Auto. Eigentlich wollte ich dem
Boxer ja für seine Hilfsbereitschaft ein Paket Gambas mitbringen, klappte
aber in der Eile und dem Regen nicht. Otto und ich sind dann vom Auto durch
den Regen praktisch bis auf die Bühne gelaufen. Mir blieb keine Minute
Zeit, um meine akustische Gitarre in einem Höllenlärm neben der Bühne halbwegs
zu stimmen, dann stand ich schon auf der Bühne. Ja jut, hab ich dann mit
der Luftgitarrenversion von Melondays angefangen,
während Otto den Verstärker aufbaute. Ich hatte dabei das Gefühl, daß die
Leute mich richtig scheiße
finden. Aber ohne Gnade ging es weiter mit der Akustikversion und bei der
Karaokeversion von Melondays schienen mich die Leute schon fast zu mögen.
Allerdings merkte ich, daß mein Verstärker von irgendjemandem hinter mir
wieder abgebaut worden war. Ich suchte dann meine Gitarre und meinen Amp
auf der Bühne, bis ich mich dazu hinreißen ließ, das Publikum zu fragen,
ob es meinen nächsten Song mit gestimmter oder
ungestimmter
Gitarre
hören
wollte. Sie entschieden eindeutig für ungestimmt. Ich fand dann meinen
Amp. Jemand hatte alle Kabel für die Gitarre total verknotet. Zum Glück
kam mir der Ulli zu Hilfe, der mit ein paar anderen ein grausiges Happy
Birthday
to
You
auf der Bühne anstimmte. Es dauerte nämlich ewig, bis ich zumindest einen
Stecker entknotet hatte. Und dann hab ich es tatsächlich getan: Vor ein
paar hundert Fortuna Fans hab ich zwei Minuten mit der unglaublich verstimmtesten
Gitarre, die ihr euch vorstellen könnt, einen Song gespielt. Und die Gitarre
war noch verstimmter, als ihr euch vorstellen könnt. Meine Güte. Was für
ein Streß. Was für ein Chaos. Unvorstellbar. Punk Rock pur. Aber is noma
jutgejangen. Keiner wollte mir aufs Auge hauen oder so. Danach war ich
total fertig. Ich saß dann lange neben der Bühne, auf der Porno al Forno
sich langsam auszogen. Plötzlich
tauchte der Romano auf und schenkte mir zum Geburtstag die Aufnahme von
meinem ultraschrägen SChnapszahlen - Geburtstags - Konzert. Au weih. Au
weih. So gegen 3 Uhr beschloß ich, in meinem Auto zu schlafen. Das Auto
war ja voll mit Equipment. Auf dem Weg dahin hielt ein Polizeiauto neben
mir im Regen. Die Scheibe ging herunter und am Steuer saß Supergirl und
sagte zu mir: Du fährst jetzt aber nicht mehr Auto, das würde richtig teuer
werden. Nein, nein, natürlich nicht und bevor ich Sie nach ihrer Telefonnummer
fragen konnte war Sie schon wieder weg. Hach...
Um 12 weckte mich der Ulli und nachdem ich alles wieder nach Hause getragen
hatte, beschloß ich meine 2 Pakete Gambas am Strand zu grillen. Auf dem
Weg dahin geriet ich in eben diese Straßensperren, die wegen der Gedächtnisfeier
für Paul Spiegel um die Tonhalle herum errichtet waren. So fuhr ich dann
über Oberkassel zum Strand und da war trotz eigentlich gutem Wetter nur
einer: Michael Spelter. Der
Michael Spelter, der ja mit mittlerweile gigantischem Vorsprung und jetzt
bereits 177 Stimmen vorne bei der Abstimmung über die goldene SuperSonderMelone
2006 vorne liegt. Als der dann wieder ging, beschloß ich mit meinen Gambas
ins Schlonz (3d
Bild) zu fahren.
Ich parkte
dann ganz in der Nähe der Tonhalle. Vor dem Schlonz saß dann die Andrea,
die mir dann erklärte, daß die ganze Polizeiabriegelung stattfand wegen
der Trauerfeierlichkeiten der Bundesregierung und anderer wichtiger Persönlichkeiten
zum Tod von
Paul Spiegel. Mir wurde bewußt, daß ich da etwas wichtiges in der letzten
Zeit verpaßt hatte. Paul Spiegel starb in den frühen Morgenstunden des
30. April 2006 in Düsseldorf. Irgendwie war das nicht an mein Bewußtsein
herangekommen. Daher mein verspäteter Nachruf. Aber lieber spät, als
gar nicht.
In Anbetracht der Situation beschloß ich dann an diesem Sonntagnachmittag
da aufzuhören, wo ich morgens angefangen hatte. Zum Glück tauchte dann
irgendwann der Ulli von den Heavy Gummis auf und lud mich ein zum Konzert
von Blurt. Ein Hammer.
Irgendwann fielen mir auch wieder die Gambas ein. Ein Jammer.
Und als
ich dann spät nach HAuse kam, fand ich sie dann, die CD von meinem Konzert.
Au weh.
Bevor es nun also zum letzten Tag der Abstimmung über den Gewinner der
goldenen SuperSonderMelone 2006 geht, die ja in einem schwierigen Jahr
sich befindet, gibt s zum Abschluß dieser Kapellencupgeschichte die unsägliche
Aufnahme von meinem Chaoskonzert auf dem Kapellencup für Fortuna gegen
rechts. Ich habe es auf 8 einhalb Minuten geschnitten und mich ein paar
Tage gefragt, ob ich es wirklich tun soll. Zu spät, hier ist es:
x-maxxchaos 2006
(mp3 ca. 5,7 mb)
Zum Abschluß dieses langen Berichtes gibt es nun noch eine
Antwort auf die Frage, um was es denn nun eigentlich bei der goldenen Melone
geht?
Na um was wohl?
Die Liebe natürlich
see yah
Ps. Danke Euch allen für diesen vollkommen verrückten Schnapszahlengeburtstag.
Pps.
Ganz vergessen hatte ich ja noch die Geschichte mit dem Uniradio, das
ich letzten Mittwoch morgens
um 7 mit zwölf Stunden Verfrühung verzweifelt auf dem Campus
wegen der Livesendung über den Kapellencup gesucht hatte. Die
Sendung war erst abends um 7 und superlustig.