13.7.2003
OOooh. Das war ein Debakel. Wir haben eine richtige Packung bekommen.
Die haben uns geschruppt. Weder die wilde 13 noch die milde 13 haben auch
nur einen Satz gewonnen, was heißt, daß wir zu null verloren
haben.
Aber der Reihe nach. Nach der klaren Niederlage gegen die Favoriten,
"Nimm Du", gegen die wir zwar mithalten konnten, aber nie in
Führung gerieten, und nachdem wir den ersten Satz gegen die "Stuck
ups" verloren hatten, mußten wir den zweiten Satz gewinnen,
um überhaupt noch eine Chance zu haben weiterzukommen. Wir waren
acht Spieler und meine Anweisung war: Laßt uns mit den besten sechs
diesen Satz bis zum Ende durchspielen, ohne Auswechslung. Und ich wollte
einer dieser sechs Spieler sein. Immerhin hatte ich noch keinen Satz in
diesem Turnier durchgespielt und ich wollte es wissen. Das hätte
ich mal lieber sein lassen. Nach der ersten Niederlage war die Stimmung
ohnehin schon gereizt. Und durch meinen Spielwillen, den ich offen kundtat,
schäumten die Emotionen hoch. Am besten hätten alle acht spielen
sollen, aber das verstößt natürlich gegen die Regeln.
Überhaupt hatte die Mannschaft ihm Gegensatz zum letzten Jahr ihre
Unbekümmertheit verloren. Nachdem wir im letzten Jahr als vierter
einen Pokal gewonnen hatten, waren dieses Jahr die Erwartungen hoch gesteckt.
Zumal wir ja jede Menge gespielt hatten. Und zu gewinnen ist ja bekanntlich
allemal einfacher, als zu verlieren. Dennoch gaben wir alles in diesem
vierten Satz. Das Publikum rastete aus, nachdem wir unglaubliche Punkte
machten. Da wir aber an unserem kleinen Strand keine Netzberührungen
abpfeifen, verloren wir viele Bälle durch Netzberührung. Die
Punkte, die wir uns hart erarbeiteten, verloren wir gleich wieder durch
profane Netzberührungen. Dennoch schaften wir es, uns auf den Spielstand
von 22 zu 24 heranzuarbeiten. Wir haben den Aufschlag, der Ball scheint
elektrisiert zu sein, er wechselt ein paar Mal die Seite und Jojo strauchelt
am Netz. Die Spannung war zu viel gewesen. Aus! Sofort wurde der Schuldige
ausgemacht. Der Trainer. Natürlich, der Trainer war an allem Schuld.
Wer war noch gleich der Trainer? Ich. Scheiße. Einer nach dem anderen
fielen Sie über mich her. Alles falsch gemacht, Egoist usw. Dabei
wollte ich, wenn wir verlieren, als Käpten wenigstens selber an Bord
sein. Ich hätte drauf verzichten sollen, aber ich wollte spielen.
Es war so harte Arbeit gewesen meine Schulter wieder in Gang zu bringen,
nachdem ich sie mir vor knapp drei Monaten gebrochen hatte. Und meine
Reha war Beachvolleyball. Nun mußte ich jede Menge einstecken. Im
dritten Spiel war die Mannschaft zerrissen. Wir konnten nicht mehr an
unsere vorherige Leistung anschließen und verloren sang und klanglos.
Unterdes war ja die milde 13 erst in der nächsten Runde dran. Immerhin
spielten wir diesmal erstmalig auf dem Centercourt. Alle zusammen mit
unseren Fans hatten wir praktisch die Mitte der Tribüne besetzt.
Die Spieler und Spielerinnen der milden 13 bekamen natürlich die
ganze Spannung hautnah mit. Nach unserer zweiten Niederlage begann die
zweite Mannschaft daher, sich zu dopen. Mit Caipirinha. Denn nun waren
sie es, die uns eventuell eine Runde weiterbringen würden. Da unsere
Gruppenspiele sehr lange dauerten, was wohl auch an den ausgiebig beanspruchten
Auszeiten lag, begann die Runde der milden 13 erst mit Einbrechen der
Dunkelheit auf dem Centercourt unter einem einzigen trüben Fluter,
der eigentlich nur das halbe Feld abdeckte. Vielleicht hatten Sie sich
etwas zu sehr gestärkt, es war eine ganzer Stapel Caipirinha - Bons
vom Veranstalter ausgegeben worden. Und unter der trüben Beleuchtung
verlor auch die milde 13 jeden einzigen Satz. Das wars. Oder doch nicht?
Die wilde 13 wurde auf ein Turnier im Rahmen der Igedo eingeladen. Hört
sich gut an. Damit wurde vor allem unser schickes OUTFIT gewürdigt.
So gibt es dann noch ein paar Fotos von begnadeten
Körpern die wohl die Marion geschossen hat, aber der Nico zeichnet.
Leider sind nun viele nicht mehr so gut auf mich zu sprechen. So weiß
ich noch nicht recht, wie diese Geschichte weitergeht.
Und was hat nun diese Geschichte für eine Moral?
Verlieren ist viel schwieriger, als Gewinnen. (Angeblich stammt dieser
Satz von King Kahn)
Bis dahn